Versteckter Gipfel am Eibsee
Im Juli 2023 führte mich eine Fototour zum Eibsee in Bayern – einem der schönsten Bergseen der Bayerischen Alpen, der direkt unterhalb der Zugspitze auf 973 Metern Seehöhe liegt. Das kristallklare, türkisgrün schimmernde Wasser ist das Markenzeichen dieses 177 Hektar großen Naturjuwels, das vor rund 3.750 Jahren durch einen gewaltigen Bergsturz der Zugspitzer Westflanke seine heutige Form erhielt.
Fotografieren im Nebel
An diesem Tag verwehrte mir dichter Nebel den klassischen Postkartenblick auf Deutschlands höchsten Gipfel. Während das imposante Zugspitzmassiv normalerweise die perfekte Kulisse für Fotografien vom Nordufer des Sees bildet, blieb der 2.962 Meter hohe Gipfel diesmal in grauen Schleiern verborgen. Doch gerade solche Wetterbedingungen können besondere Stimmungen erzeugen und lohnen das Fotografieren am Eibsee – tiefhängender Nebel schafft eine mystische Atmosphäre, die dem See einen ganz eigenen Charakter verleiht.
Schönheit trotz verhülltem Gipfel
Die acht kleinen Inseln im See, darunter die markante Sasseninsel, sowie die zahlreichen unterseeischen Kuppen sorgten für abwechslungsreiche Motive. Das Wasser leuchtete trotz der Bewölkung in verschiedenen Blau- und Türkistönen, und die geschützte Lage in der Senke bescherte mir eine ruhige Wasseroberfläche. Der 7,5 Kilometer lange Rundweg um den See bietet tausende verschiedene Perspektiven und Fotomotive – jede Bucht präsentiert das Naturparadies aus einem neuen Blickwinkel.
Manchmal sind es gerade die unvollkommenen Tage, die uns lehren, die Schönheit im Detail zu entdecken – wenn nicht der spektakuläre Gipfel, dann eben das smaragdgrüne Wasser, die mystischen Inseln und die stille Atmosphäre eines nebelverhangenen Bergsees am Fuße der Alpen.